Das Böhmische Bäderdreieck in Tschechien ist von Deutschland aus gut
erreichbar, da es quasi an Sachsen und Bayern grenzt. Die drei
Bäderorte
- Karlsbad - tschechisch: Karlovy Vary
- Franzensbad - tschechisch: Frantiskovy Lazne
- Marienbad - tschechisch: Marianske Lazne
gehören seit Juli 2021 zum UNESCO Welterbe - und das zurecht!
Karlsbad - Karlovy Vary
Karlsbad ist das nördlichste der drei Bäderorte und besticht durch seine
Architektur in der Altstadt, welche sich entlang des Flusses Tepla von Nord
nach Süd auf gut 2,5 km erstreckt.
Man bummelt entlang zahlreicher wunderschöner Häuser und mehrerer Kolonaden
durch die Stadt, vorbei an Souvenierständen, Gasthäusern und natürlich
mehrerer Quellen.
Aus den Karlsbader Quellen sprudelt warmes Heilwasser, dessen Genuss wohl
hauptsächlich Leiden des Bewegungsapparates lindern soll. Zum Konsum
empfiehlt sich ein spezieller Trinkbecker, welchen es in allen Größen und
Designs an Ständen zu erwerben gibt.
|
Trinkbecher in jeglichen Formen
|
Das Wasser der 19 Heilquellen ist warm - meist um die 60 Grad Celsius. Es
schmeckt salzig und eisenhaltig.
Ein weiteres Highlight in Karlsbad ist die Standseilbahn Diana. Wenn man
südlich auf der rechten Seite läuft, findet man sie hinter dem Grandhotel
Pupp.
Tickets kauft man an der Talstation und die Kosten belaufen sich - Stand
Sommer 2021 - auf ca. 4,40 Euro pro Person für Berg- und Talfahrt.
Oben angekommen findet man einen Aussichtsturm (mit Fahrstuhl),
Gastronomie und einen Minizoo. Beachten sollte man, dass oben auf dem Berg
die Öffnungszeiten angepasst an die Fahrzeiten der Standseilbahn sind.
Die letzte Bahn fährt gegen 19.00 Uhr (zumindest im Sommer) runter.
|
Blick auf Karlsbad vom Aussichtsturm
|
Parken kann man in Karlsbad eigentlich nur am Stadtrand. Empfohlen werden
kann das Parkhaus im Norden "Podzemni Parkoviste" (Google-Maps-Link), wo man bequem mit Handy (GooglePay) bezahlen kann und nicht extra Geld
tauschen muss. Von hier aus kann man gut Richtung Süden durch die
Karlsbader Altstadt laufen und kommt zu Beginn auch direkt am Becherplatz
mit dem dortigen Becherovka-Museum vorbei.
|
heißes Quellwasser sprudelt
|
Franzensbad - Frantiskovy Lazne
Ganz anders als Karlsbad präsentiert sich Franzensbad - nämlich
weniger städtisch. Es ist weitläufiger mit viel Grün und Parkanlagen. Auch
ist das kleinste der drei Kurbäder.
Aber auch in Franzensbad gibt es wunderschöne Häuser und Gebäude.
Im nördlichen Teil der Stadt gibt es dann auch eine gewisse Dichte an
schicken Hotels hinter historischen Fassaden und ausreichend Gastronomie ist
ebenfalls vorhanden.
Auch in Franzensbad gibt es diverse Heilquellen. Aktuell werden noch 12 von
ihnen genutzt. Alle Quellen in Franzensbad sind kalt. Geschmacklich eher
gewöhnungsbedürftig, da sehr kohlesäurehaltig und irgendwie auch schwefelig,
sollen zumindest die beiden Glauber-Quellen für eine bessere Verdauung
sorgen und Verstopfungen entgegenwirken. Auf eine Verkostung dieser wurde
allerdings verzichtet - es waren nämlich keine öffentlichen Toiletten
auffindbar ;-)
Parken kann man in Franzensbad gut und günstig auf dem großen Parkplatz
"Ladislav Spacil" (Google Maps) im Süden der Stadt - das Ticket kann mit Handy (GooglePay) bezahlt
werden. Von hier aus kann man dann gut durch den großen Park, welcher viele
Quellen beherbergt, bis nach Norden in den dichter bebauten Teil der Stadt
spazieren.
Marienbad - Marianske Lazne
Marienbad liegt am südlichen Punkt des Böhmischen Bäderdreiecks. Auch hier
gibt es schöne alte Architektur zu bestaunen. Der Kurpark und die Quellen
befinden sich hauptsächlich im nördlichen Stadtteil.
Highlight in Marienbad ist die Singende Fontäne an der Kurkolonnade. Dort
ist auch das Zentrum der Kurstadt.
Auch in Marienbad gibt es einige Heilquellen - ca. 6 an der Zahl. Das
Heilwasser hier ist ebenfalls kalt und noch am ehesten genießbar - nicht
ganz so mineralisch im Geschmack und auch nicht so viel Kohlensäure.
Parken kann man in Marienbad gut im Parkhaus "Parking Centrum" (Google Maps), wo man am Parkautomaten mit Handy (GooglePay) bezahlen kann. Damit spart
man sich auch hier das Umtauschen in Tschechische Kronen.
Und in welchem Kurbad ist es nun am schönsten?
Diese Frage muss jeder für sich beantworten. Die drei Kurbäder sind sehr
verschieden. Das städtisch anmutende Karlsbad, das weitläufige Franzensbad
und das kompakte trubelige Marienbad mit schönem Kurpark. Vielleicht auch
vor einem Kur-Besuch mal googeln, welche Quellen für welche
Krankheitslinderungen angeraten werden. Geschmacklich ist das alles kein
Highlight - aber wie das so ist, was gut tut schmeckt oft nicht.
Reizvoll könnte z. B. Karlsbad auch im Winter sein - da müsste es
ordentlich dampfen bei den heißen Quellen. Reizvoll im Herbst vielleicht
auch Franzensbad mit den weitläufigen Parks und den bunten Blättern dann.
Reizvoll vielleicht auch Marienbad mit den kurzen Wegen.
Mein persönlicher Favorit war Franzensbad. Warum? Die Mischung aus Natur
und den tollen alten Gebäuden. Es waren am wenigsten Menschen dort unterwegs
- man konnte die Ruhe genießen. Irgendwie machte dieses Kurbad auf mich den
Eindruck, dort besonders viel Entspannung zu bekommen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Die Software von Blogger tut sich manchmal etwas schwer mit dem Veröffentlichen (vom Handy oder Inkognito). Wenn es Euch nicht gelingt, gern Kommentar per Mail an hugolienchen@gmx.de - ich pack ihn dann rein.