Thierbach ist ein Ortsteil der Stadt Kitzscher im Landkreis Leipzig in
Sachsen. Und Thierbach hat ein Schloss. Oder besser sollte man sagen: hatte
ein Schloss. Denn vom Schloss Thierbach ist nur noch eine Ruine übrig,
welche stetig weiter zusammenfällt.
Eigentlich ist es traurig, dass dieses einstmals wunderschöne Gebäude so
verfällt und sich vermutlich auch niemand wirklich zuständig fühlt.
Vielleicht ist aber auch gar nichts mehr zu retten... wie bei dem toten
Teddy, der neben dem Eingang des Schlosses wohl schon längere Zeit liegt.
Das einst pompöse Schloss fristet seit mehreren Jahren seinem Dasein als
Ruine. Aber auf dem Gelände gab es auch glanzvollere Zeiten. Einst - seit
1471 - war dort der Herrensitz der Familie Kitzscher. Im Jahre 1548 wurde
es zum Rittergut aufgewertet. 1888 wurde es von der Familie Auenmüller,
welche in unmittelbarer Nähe das Schloss Thierbach im neogotischen Stil
nebst englischem Park errichten ließ, übernommen. Familie Auenmüller war
auch der bislang letzte private Besitzer.
Die Aktiengesellschaft Sächsische Werke (Kohlebranche) übernahm es 1941
und richtete dort Unterkünfte ein. 1945 wurde das Rittergut im Rahmen der
Bodenreform enteignet, das Schloss blieb jedoch im Besitz der
Aktiengesellschaft und diente fortan der Unterkunft vom Umsiedlern.
Um die Jahrtausendwende kaufte es ein Herr Rade, welcher wohl auch als
Republikaner, Waffenhändler und Wehrsport-Gruppen-Veteran von sich Reden
machte. Seitdem verfällt es. Anfang 2020 gab es wohl noch einmal
Bemühungen, das Gebäude und den Garten zu retten. Allerdings ist davon bis
heute nichts zu sehen und das Unterfangen auch nur schwer vorstellbar.
Auf dem Gelände des ehemaligen Rittergutes befinden sich noch weitere
größere Gebäude, welche ebenfalls Ruinen sind. Auch 3 Garagen sind noch
vorhanden - ebenfalls unnutzbar.
Das Schloss ist derart baufällig, dass man eigentlich jederzeit mit einem
weiteren Einsturz rechnen muss. Das Dach und sämtliche Geschossdecken sind
bereits runtergekommen. Der Keller ist noch stabil.
Die Vermüllung schreitet scheinbar im Takt mit dem Verfall voran. Die sonst
oft in Ruinen anzutreffenden künstlerisch wertvollen Graffiti fehlen. Bleibt
abzuwarten, welches Schicksal das Schloss noch ereilen wird.
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