29. März 2022

Verlassen & Verflogen - Lost Place Fliegerhorst Waldpolenz


Im Norden Sachsens befindet sich der ehemalige Fliegerhorst Waldpolenz. Seit nunmehr 17 Jahren ist der Flugplatz geschlossen. Zurückgeblieben sind viele Gebäude und Bunker. Um sich hier alles anzuschauen, braucht man vermutlich Tage. Ich hab mir ein Gebäude mit Fahrzeughalle, einen Hangar und den Tower näher angeschaut.

Aber erstmal zur Geschichte dieses ehemaligen Fliegerhorstes. Im Jahre 1934 wurde der Flugplatz für die Blindflugschule 1 erbaut und ging 1935 in Betrieb. Die Start- und Landebahn war 1,8 Kilometer lang und 80 Meter breit. Auch die Junkers AG aus Dessau nutzte den Platz für Erprobungsflüge. Das Kampfgeschwader 1 "Hindenburg" rüstete hier bis 1944 auf die Heinkel He 177 um.

In den Jahren 1944 und 1945 wurde der Platz mehrfach durch die United States Army Air Forces (USAAF) bombardiert. Auch ein deutsches Sprengkommando beschädigte die Anlage.

Gegen Ende des II. Weltkrieges besetzten erst die Amerikaner und dann die Russen den Flugplatz. Letztere setzten beschädigte Gebäude dann instand oder rissen sie ab. 1954 wurden dann hier die ersten MiG-15 stationiert.

Anschließend wechselten des Öfteren die Stationierungen verschiedener Flugzeug- und Hubschraubertypen. Der letzte Flug der Sowjetarmee fand dann im August 1992 statt. Nachdem die sowjetischen Truppen den Fliegerhorst verlassen hatten, wurde das Gelände an die deutschen Behörden übergeben.








Seit 1994 wird das Gelände von privat gepachtet. Bis zum Jahr 2005 war der Flugplatz noch für Sichtflüge geöffnet und es hatte sich eine Flugschule und ein Anbieter für Rundflüge niedergelassen. Im Oktober 2005 wurde der Flugplatz dann endgültig für den Luftverkehr geschlossen.

Mittlerweile ist auf dem ehemaligen Flugfeld ein riesiger Solarpark entstanden und gleich nebendran eine Biogasanlage.

Aus damaligen Zeiten zu sehen gibt es auf dem Gelände allerdings noch reichlich. Um die 25 Gebäude stehen hier wohl noch incl. des Towers. Die 3 Hangars sind ebenfalls noch vorhanden. Und es gibt auf dem Gelände reichlich Bunkeranlagen - sowohl für Personenschutz als auch für Fahrzeuge und Flugzeuge.

Immer wieder ist im Gespräch, dass die Gebäude auf dem Gelände abgerissen werden sollen. Ob dies jemals passiert, ist fraglich. Bei meinem Besuch stieß ich auf eine Person, die eine Vermessung durchführte. Wir haben uns kurz unterhalten und es stellte sich heraus, dass die Person das Gelände sehr gut kennt und wohl hier gern eine Zukunft sieht - ohne Abriss. Es gab noch ein paar Tipps, was man sich anschauen sollte und dann trennten sich unsere Wege wieder. Im Nachhinein fallen einem dann dummerweise immer tausend Fragen ein, die man hätte stellen können. Aber gut - selber erkunden und recherchieren hat ja auch was. Und so war ich sicherlich nicht das letzte Mal dort - denn an anderer Stelle auf dem riesigen Gelände haben schon Gebäude mein Interesse geweckt. Ich werde den Blog updaten, wenn ich mal wieder dort war und es Neues zu berichten gibt.

Ein BlogStone by hugolienchen liegt übrigens in der obersten Etage vom Tower - in einer Nische gegenüber der Fensterfront. Wäre schön, wenn er gefunden wird und ihr einen Kommentar hinterlasst.

Noch ein paar mehr Fotos und auch Videoaufnahmen von den Gebäuden findet ihr hier:





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