Das Cap Formentor ist einer der meist besuchten Punkte mit Aussicht
auf der Insel Mallorca. Mittlerweile ist es allerdings gar nicht mehr so
einfach, dorthin zu gelangen. Aber auch auf dem Weg dorthin gibt es einen
Punkt mit traumhafter Aussicht: Mirador Es Colomer.
Ganz im Nordwesen der Insel befindet sich das Cap Formentor. Es ist
der nördlichste Punkt von Mallorca und liegt auf der Halbinsel Formentor.
Allerdings es ist es nicht ganz einfach zu erreichen. Zumindest in den
Sommermonaten ist die Zufahrt für den Autoverkehr gesperrt und man muss auf
einen Bus-Shuttle ausweichen. Aber auch im Winter 2022 war kein rankommen
auf 4 Rädern, da ein paar Kilometer vorher ebenfalls eine Sperre stand, die
allerdings unten so nicht eindeutig ersichtlich war. Einen Bus-Shuttle gibt
es im Winter dann auch nicht.
Damit man aber nicht so ganz umsonst in der Richtung unterwegs war, empfehle
ich Euch einen Besuch am Mirador Es Colomer. Aber dazu weiter unten
mehr.
Kommen wir nochmal zurück zum Cap Formentor. Vor einigen Jahren noch
konnte man hier mit dem Auto ganz bequem - allerdings oft mit Geduld -
direkt ranfahren. Ich war bereits mehrfach mit dem Auto dort und hatte auch
immer einen Parkplatz gefunden. Man kann sich dann hier auf der Plattform um
das Gebäude des Leuchtturmes bewegen und die traumhafte Aussicht genießen.
Wer noch weiter zur Spitze möchte, kann ab hier dann zu Fuß noch ein Stück
kraxeln. Ich hab es immer vorgezogen, die Atmosphäre am Leuchtturm zu
genießen. Grad mit Kind ist das auch recht amüsant mit den doch sehr
zutraulichen Ziegen, die rund um die geparkten Autos unterwegs sind. Auch
kann man hier einen Kaffee trinken oder mal das WC benutzen. Dadurch dass
die Leute hier eigentlich nicht stundenlang bleiben, ruckelt sich das auch
mit den Parkmöglichkeiten - es wird immer recht schnell wieder ein Platz
frei.
Im Jahr 2018 wurde die Zufahrtsstraße erstmals in einem Pilotprojekt für
zwei Monate gesperrt. Man wollte damit dem hohen Verkehrsaufkommen auf der
Halbinsel entgegenwirken. In der Hauptsaison fuhren hier nämlich bis zu 4000
Autos täglich entlang. Dass dies nicht akzeptabel ist, sollte jedem
verständlich sein. Mittlerweile ist die Zufahrt in der Saison von Frühsommer bis September gesperrt. Bislang galt die Sperre allerdings nur tagsüber von
10-19 Uhr. Ob das so bleibt oder ob die Sperre auch bald 24 Stunden gilt,
ist unklar. Wenn gesperrt ist, dann dreht ihr besser auch um. Polizei ist
oft unterwegs und 200 Euro weniger in der Urlaubskasse sind ärgerlich.
Auf der Halbinsel Formentor nutzt ihr in der Saison am besten den riesigen -
teil sogar überdachten - Parkplatz etwa 11 Kilometer vor dem Leuchtturm.
Dieser Parkplatz ist in der Saison gebührenpflichtig. Von dort fährt dann
ein Shuttle-Bus die restlichen Kilometer bis zum Leuchtturm am Cap
Formentor. In der Nebensaison kommt ihr entweder mit dem Auto bis zum Kap
oder ihr habt schlicht Pech. Da kann man zwar den großen Parkplatz
kostenfrei nutzen, aber es fährt ab da kein Bus. Einen Hinweis für ggf.
weitere Möglichkeiten gab es auch nicht.
Touristisch gesehen, ist das ehrlich gesagt, keine Glanzleistung von den
Verantwortlichen auf Mallorca. Grad zum Ankurbeln des Wintertourismus ist
diese Nicht-Information ungeeignet. Man fährt mit Auto los, da man überall
liest, man kann im Winter zum Leuchtturm fahren. Am großen Parkplatz, wo
aber kein Bus fährt (auch nicht wenn die Zufahrt gesperrt ist - Winter ist
eben Winter und da braucht die Insel ja keine Touristen), ist die Absperrung
offen und es steht lediglich ein Schild in spanischer Sprache mit einem
Hinweis auf eine vermeintliche Sperrung. Und dass es auch keine Möglichkeit
mehr zum Wenden gibt, wird nicht verraten. Dort, wo die Sperrung dann steht,
ist ein kleiner Mirador mit Kapazität für etwa 5 Autos. Die parken dann auch
dort und die restliche Blechkarawane wendet dann eben auf der schmalen
Straße. Einige Unbelehrbare fahren natürlich an der Sperre vorbei oder
parken ihr Auto dahinter. Die Polizei ist präsent und füllt vermutlich die
Inselkasse. Alles in allem wäre hier eine klare Kommunikation, Hinweise in
mehreren Sprachen und vielleicht doch auch ein Shuttle-Service im Winter ne
für alle Seiten frustfreie Lösung.
Auch ich bin dann umgedreht, obwohl ich den Corsa sicher hätte irgendwo noch
hinquetschen können. Aber wozu? 4,5 Kilometer bergauf wandern waren keine
Option und einfach am Durchfahrt-Verboten-Schild vorbeifahren war mir zu
teuer. Allerdings tröstete mich, dass der Weg an sich auch eine Art Ziel war
- die kurvenreiche Straße mit tollen Ausblicken hat ja auch schon was für
sich.
Rückzu haben wir dann mal unten am Parkplatz gehalten. Erkenntnis:
Tatsächlich kein Bus. Aber es waren reichlich Ziegen vorhanden, welche man
doch auch ne ganze Weile beobachten konnte. Und wir haben an dem Parkplatz
auch einen
BlogStone by hugolienchen
hinterlassen. Vielleicht wird er ja gefunden, wenn ihn die Ziegen nicht
verschleppt haben 😉.
Auf dem weiteren Rückweg kommt man dann auch noch am
Mirador Es Colomer vorbei. Das ist ein wirklich toller Aussichtspunkt
etwa 14 Kilometer vom Cap Formentor und 12 Kilometer von Pollenca entfernt.
Im Winter bekommt man bei Es Colomer auch ziemlich problemlos einen
Parkplatz. Geparkt werden kann hier auf beiden Seiten - es ist also egal in
welcher Richtung ihr unterwegs seid. Vom Parkplatz aus kann man über einen
Weg mit Treppen noch ein ganzes Stück laufen bis zu einer Felsspitze, von
der aus man einen wundervollen Rundblick genießen kann.
Auch hier haben wir einen
BlogStone by hugolienchen
ausgelegt... direkt an der großen Steinsäule. Den Reisemaulwurf haben wir
aber wieder mit nach Hause genommen.
Letztlich hat der Ausflug schöne Ausblicke gebracht, auch wenn das
ursprüngliche Ziel unerreichbar war. Allerdings war ich schon mehrfach am
Cap Formentor. Richtig schade ist es für die, die es unbedingt zum ersten
Mal sehen wollten.
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