18. März 2022

Entdeckungen rund um Grimma (Sachsen)

Grimma ist eine Stadt im Landkreis Leipzig mit etwas über 28.000 Einwohnern. Rund um diese Stadt gibt es viele kleinere Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele, Rad- und Wanderwege und nicht zuletzt spielt hier der Fluss Mulde eine große Rolle. Ich möchte Euch vier kleine Highlights rund um Grimma vorstellen.

1. Schlosshof Döben
2. Höfgen mit Bismarckturm und Rabenstein
3. Rittergut Kössern
4. Wilhelm Ostwald Park

Ich war rund um Grimma an einem Tag lang mit dem Auto unterwegs und habe mir die vier Stationen angeschaut.

1. Schlosshof Döben

Von der Straße aus eigentlich unscheinbar. Man glaubt gar nicht, dass es hier anzuhalten lohnt. Es sieht alles eher nach Bauernhof und auch bewohnt aus. Aber haltet ruhig an und steigt aus. Ja, es ist teilweise bewohnt, aber ihr seid trotzdem gern gesehene Gäste auf dem Areal. Je mehr man sich hineinbegibt, umso spannender wird es. Vorn auf dem Gelände sieht man historische Gebäude, welche wunderbar saniert sind und als Wohnraum dienen. Im hinteren Teil hingegeben könnt ihr eher Ruinen bewundern. Und wenn ihr rechts zum Rand lauft, habt ihr einen tollen Blick zur Mulde.





Im Schlosshof könnt ihr links am ersten Gebäude für 2 Euro eine kleine Broschüre erwerben, welche Euch mit Informationen zum Schloss und zur Burg versorgt. Bereits in der Bronzezeit war Döben besiedelt. Bekannte Namen wie Wiprecht von Groitzsch, Otto der Reiche und Friedrich Barbarossa waren hier zu Gange. Die Besitzer wechselten häufig und der letzte Besitzer von Döben, Carl von Böhlau verstarb 1945.

Im Herbst 1945 kam es zur Enteignung durch die Bodenreform. Das Land wurde aufgeteilt und das Schloss geplündert. Auf Befehl der Sowjets wurden hier Baustoffe gewonnen und Zerstörung und Verfall in Kauf genommen. Letzte Sprengungen fanden noch 1972 statt.


Mit Hilfe von Fördermitteln und durch den Kauf des Areals hat Karl Friedrich von Below sich der verbliebenen Gebäude angenommen und als erstes den ursprünglich 1744 erbauten Teepavillion restauriert.


Nach und nach wurde weiter saniert. Auch Rückschläge, wie einen Brand, mussten weggesteckt werden. Ein Verein Freundeskreis Dorf und Schloß Döben e. V. gründete sich um Jahr 1995 und hat zum Ziel, Dorf und Schloss wieder zu beleben. Auf dem Gelände finden nun auch Veranstaltungen wie Ausstellungen oder Kräuterlehrgänge statt. Auch kann man Ferienwohnungen hier mieten.

Parken: kostenfrei direkt am Schlosshof - GoogleMaps

Website: LINK

Gastro: nein

Toiletten: nein

Barrierefrei: bedingt

2. Höfgen - Bismarckturm und Rabenstein

Direkt an der Mulde liegt das Erlebnishotel Zur Schiffsmühle. Dort ist der Ausgangspunkt für das nächste Highlight rund um Grimma. Hier könnt ihr Euer Auto auf einem großen Parkplatz abstellen und direkt ein paar Meter weiter geht es schon den Berg hinauf zum Bismarckturm. Der Turm ist geöffnet und man kann ihn besteigen. 81 Stufen sind es bis ganz nach oben. Unten im Turm ist ein BlogStone by hugolienchen ausgelegt.



Vom Bismarckturm geht es nun weiter den Weg vom Turm hinten direkt geradeaus Richtung Mulde und dann biegt man rechts ab. Hier führt ein kleiner schmaler Pfad weit oberhalb der Mulde entlang. Diesen läuft man einige hundert Meter und erreicht dann den direkt an der Mulde gelegenen asphaltierten Rad- und Wanderweg. Auch hier geht es wieder rechts entlang und nach etwas über einem Kilometer sieht man schon den Rabenstein. Der Rabenstein ist über Treppen erreichbar und man hat von hier eine schöne Aussicht über die Mulde. Zurück ging es dann direkt an der Mulde auf dem unteren Weg entlang bis Zur Schiffsmühle.





Am Erlebnishotel Zur Schiffsmühle hat man die Gelegenheit, etwas zu essen oder zu trinken. Auch gibt es eine Minigolfanlage und man kann die historische Schiffsmühle im Sommer besichtigen.


Parken: kostenfrei - GoogleMaps

Gastro: Zur Schiffsmühle

Toiletten: in der Gastro

Barrierefrei: Turm und Wanderung nein, Gastro ja

3. Rittergut Kössern

Das Rittergut Kössern ist auch so ein unscheinbares, aber dennoch sehenswertes Areal. Ähnlich wie der Schlosshof Döben ist das Gelände bewohnt. Die privaten Bereiche sind klar gekennzeichnet. Man kann die Gebäude von außen besichtigen und hat vom hinteren Teil aus einen schönen Blick Richtung Mulde.



Circa 800-900 nach Christus siedelten sich hier die Slawen an. Zuerst gab es hier eine Burganlage, später einen Herrensitz und dann das Rittergut. 1945 kam es zur Enteignung im Rahmen der Bodenreform. 2012 wurde das Gelände durch die Rittergut Kössern GbR erworben und seitdem saniert und gepflegt. Im hinteren Bereich gibt es einen schön angelegten Garten zu bestaunen und dort liegt auch ein BlogStone by hugolienchen.




Es finden hier verschiedene Veranstaltungen wie Hofkonzerte oder Lesungen statt. Auch kann man hier seine Hochzeit feiern.

Der Hof beherbergt einen Hofladen und ein Cafe. Beides war jedoch Mitte März noch geschlossen. Geöffnet hatte aber das Cafe KAMI, welches direkt auf der anderen Seite des Parkplatzes zu finden ist. Hier kann man drinnen oder draußen bei einem leckeren Stück Kuchen, einem Snack oder einfach nur einem Getränk sitzen. Es herrscht Selbstbedienung und die Preise sind sehr günstig.



Parken: kostenfrei - GoogleMaps - E-Auto-Ladestationen vorhanden

Website Rittergut: LINK

Website KAMI Cafe: LINK

Gastro: KAMI-Cafe, Hofladen Rittergut

Toiletten: in der Gastro

Barrierefrei: bedingt

4. Wilhelm Ostwald Park

Wusstet ihr, dass in der Nähe von Grimma, nämlich in Großbothen, ein Nobelpreisträger wohnte? Nein? Ich auch nicht! Umso spannender, dieses Areal entdeckt zu haben.




Auf dem Gelände des Wilhelm Ostwald Parks könnt ihr auf Schautafeln jede Menge über den Nobelpreisträger Chemie von 1909 erfahren. Er wurde 1853 in Riga geboren und verstarb 1932 in Leipzig.

Der Park mit seinen Häusern war der letzte Wohnsitz von Ostwald und hier ist er auch zusammen mit seiner Frau bestattet worden. Das Grab befindet sich am kleinen Steinbruch.



Weiterhin gibt es im Park ein Museum, welches besucht werden kann. Im Jahre 1953 hatte die Familie Ostwald den gesamten Nachlass der DDR geschenkt. 1990 übernahm das Gelände dann der Freistaat Sachsen. Heute gehört es einer gemeinnützigen Stiftung und die Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft zu Großbothen e. V. kümmert sich um den Erhalt. Es ist Erinnerungsort, Museum, Informationsquelle und Tagungsstätte. Und selbst wer es nicht so mit der Wissenschaft hat: Für einen entspannten und ruhigen Spaziergang ist das hügelige Gelände mit seinen Teichen und dem kleinen Steinbruch auch bestens geeignet.

Parken: kostenfrei direkt auf dem Gelände - GoogleMaps

Website: LINK

Gastro: nein

Toiletten: bei Museumsbesuch

Barrierefrei: bedingt



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