Heute nun ist das ehemalige Verwaltungsgebäude der Deutsche Aseol-Gesellschaft in Rehmsdorf eine Ruine. Und das schon seit mehreren Jahrzehnten.
Allerdings hält man es in Rehmsdorf nicht für nötig, die Ruine des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Aseol entweder zu sanieren oder zu beseitigen. Man lässt diesen Schandfleck in unmittelbarer Nähe zur KZ-Gedenkstätte vor sich hin verfallen.
Nun gab es jüngst einen Protest der Anwohner. Auf den Stahltafeln, mit denen die Fenster im Erdgeschoss der Ruine verschlossen wurden, forderte man den Bürgermeister der Gemeinde Elsteraue Andreas Buchheim auf, endlich tätig zu werden. Ein Bericht in der Mitteldeutschen Zeitung folgte. Das wars dann wohl aber auch schon wieder. Denn die Schriften auf den Stahlplatten sind verschwunden.
Zu lesen war hier bis vor Kurzem: "Herr Buchheim... schämen Sie sich nicht, vor den ehemaligen Häftlingen des Außenlagers?". Auf einer anderen: "Besucher aus aller Welt sehen seit 20 Jahren diesen Verfall und Dreck...". Und "Wir Anwohner haben die Nase gestrichen voll!!! Beseitigen Sie endlich diesen Schandfleck" stand auf einer der Tafeln.
Diese Bilder hat mir die Initiatorin der Aktion zur Verfügung gestellt.
Bildrechte: M. Kriegel
Initiatorin dieser Aktion war eine Anwohnerin. Auf Nachfrage erfuhr ich dann, dass die Schriften von Ordnungsamt und Polizei zur Gefahrenabwehr beseitigt wurden. Schon daran merkt man, dass hier in Rehmsdorf wohl was schief läuft. Denn betrachtet man das Gelände genauer, so gehen hier ganz andere Gefahren von der Ruine aus. Das Areal ist nicht gesichert, es gibt keine Schilder mit Hinweis auf Gefahren oder Betretungsverbote, die Türen stehen offen, im Gelände sollen Schadstoffe lagern. Bereits im Dezember 2013 wies Ortsbürgermeister Heilmann in der Gemeinderatssitzung darauf hin, dass auf dem Gelände der Firma Aseol in Rehmsdorf unbefugte Personen herumlaufen. Der Zaun sei kaputt und es bestehe Unfallgefahr. Dies solle dem Burgenlandkreis mitgeteilt werden. Nun ja. Wir schreiben mittlerweile das Jahr 2022. Neun Jahre später hat sich da immer noch nichts getan. Und so bleibt die Ruine vermutlich weiterhin in unmittelbarer Nähe zur Gedenkstätte stehen.
Mitteldeutsche Zeitung April 2022: LINK
Gemeinderatssitzung Dezember 2013: LINK
KZ-Gedenkstätte Rehmsdorf: GoogleMaps
Internet KZ-Gedenkstätte Rehmsdorf: LINK
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