25. Mai 2022

Auf den Spuren der Wismut um Ronneburg


Die Wismut war ein sowjetisch-deutsches Bergbauunternehmen, welches von 1946 bis 1990 in Sachsen und Thüringen Uran für die sowjetische Atomindustrie gefördert und aufbereitet hat. Im heutigen Freistaat Thüringen war die Wismut in dem Gebiet um Ronneburg tätig.


Nach der Wende wurde die Wismut GmbH als Unternehmen der Bundesrepublik Deutschland gegründet und wurde mit der Sanierung und Rekultivierung der Hinterlassenschaften des Uran-Bergbaus beauftragt.

Ich habe 2 Orte besucht, welche eine Wismut-Vergangenheit haben und die heute im Zeichen der Erinnerung an die Wismut stehen und rekultiviert wurden.

1. Löbichau

Die Gemeinde Löbichau befindet sich im Altenburger Land in Thüringen. Hier war damals der Schacht 403 der Wismut. Und heute steht als Erinnerung an die damalige Zeit noch immer das Fördergerüst in der Landschaft. Alle anderen Anlagen und Gebäude wurden abgerissen und die Schächte verfüllt. Wer sich dafür weitergehend interessiert, wird hier bis ins Detail fündig: LINK zur Website des Bergbaubetriebes Drosen.


Das Fördergerüst ist gigantisch groß. Man kann vom Parkplatz aus direkt bis dorthin laufen. Der Weg beträgt ca. 600 Meter. Am Wegesrand stehen Tafeln mit Gedichten. Leider wächst da grad etwas Gras drüber. Unter dem Gerüst des Förderturms ist der Skulpturen-Kunst-Park "Menschliche Dimensionen" zu sehen. Eine Bank lädt zum Verweilen ein.


Läuft man nun etwa 1,1 Kilometer wieder in die entgegengesetzte Richtung, so kann man das vermutlich größte freistehende Bild der Welt bewundern. Es wurde vom Künstler Werner Petzold zu DDR-Zeiten für eine Giebelwand eines Wismut-Gebäudes erschaffen. Petzold selbst flüchtete 1983 in den Westen. Sein Großbild mit den Maßen von 12 x 16 Metern und dem Titel "Die friedliche Nutzung der Atomenergie" wurde nunmehr in dem renaturierten Wismut-Gebiet aufgestellt und kann frei besichtigt werden. Zurück zum Parkplatz lauft ihr von hier ca. 700 Meter.


2. Ronneburg

Die Kleinstadt Ronneburg liegt im thüringischen Landkreis Greiz. Von Löbichau fahrt ihr 9 Kilometer Richtung Südosten zu den "Neuen Landschaften".

Die Neuen Landschaften sind ein 124 Hektar großes ehemaliges Wismut-Gebiet, welches heute rekultiviert ist und Teil der Bundesgartenschau 2007 war. Der Landschaftspark ist sehr großzügig angelegt und hier gibt es reichlich zu sehen und zu erleben - für die ganze Familie.

Besondere Highlights des Areals sind der Entdeckerturm und die Drachenschwanzbrücke.

Der Entdeckerturm ist ein Aussichtsturm mit 20 Metern Höhe und soll einen Förderturm symbolisieren. Die Außenseite des Turms ist eine Kletterwand mit 8 verschiedenen Routen.


Die Drachenschwanzbrücke ist die innovativste und längste Holzbrücke Europas - so besagt es zumindest die Beschilderung. Es ist eine Spannbandbrücke mit einem Holzband und einem Seil von 225 Metern Länge. Wenn man darüber geht, schwingt sie leicht.



Ansonsten gibt es auf dem Gelände der Neuen Landschaften verschiedenste Stationen und Tafeln mit Informationen zur Wismut und zum Klima. Auch eine Ausstellung "Wismut Objekt 90" ist zu sehen. Allerdings ist diese nicht täglich geöffnet und war an dem Sonntag, als ich dort war, bereits ab 16.30 Uhr geschlossen. Aber vielleicht habt ihr ja mehr Glück und könnt sie besuchen.




An einem Kiosk kann man Snacks und Kaffee verzehren sowie Tretautos für die Kinder ausleihen. Das lohnt in dem Park tatsächlich, denn es gibt reichlich Fahrstrecke und wenig Steigungen. Am Eingang des Parks gibt es auch noch ein Eiscafé, wo man gut draußen sitzen kann.



Für einen Familienausflug lohnen die Neuen Landschaften auf jeden Fall - besonders wenn kleine Kinder mit dabei sind. Hier kann man eigentlich gut einen ganzen Tag verbringen.



Das waren jetzt nur zwei Orte, welche an die Zeiten der Wismut und den Uran-Bergbau in der Region erinnern. Es gibt noch weitere solcher Orte rund um Ronneburg. Ist aber halt an einem Tag gar nicht alles zu schaffen. Vielleicht - wenn ich mal wieder in der Nähe bin - ergänze ich dann auch diesen Blog um weitere Objekte.


Parken Löbichau: GoogleMaps, gebührenfrei

Förderturm Löbichau: GoogleMaps

Großbild Löbichau: GoogleMaps

Parken Neue Landschaften: GoogleMaps, gebührenpflichtig

Eintritt Neue Landschaften: 1 Euro (wenn der Automat funktioniert)



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Die Software von Blogger tut sich manchmal etwas schwer mit dem Veröffentlichen (vom Handy oder Inkognito). Wenn es Euch nicht gelingt, gern Kommentar per Mail an hugolienchen@gmx.de - ich pack ihn dann rein.

Reisewünsche?

Booking.com