Der Fichtelberg bei Oberwiesenthal ist mit 1214,79 m. ü. NHN der höchste
Berg in Sachsen und der zweithöchste Berg im Erzgebirge. Mit 1243,7 Metern
ist der
Keilberg direkt nebenan auf tschechischer Seite der höchste Berg im
Erzgebirge.
Den Fichtelberg kann man Sommer wie Winter besuchen und auf verschiedenste
Weisen gelangt man nach oben. Man kann den Berg erwandern, mit dem Auto oder
Motorrad hochfahren, den Sessellift nutzen oder die Schwebebahn. Letztere
mag ich am liebsten.
Die Schwebebahn am Fichtelberg ist die älteste Luftseilbahn
Deutschlands. Ende 1924 nahm die Bahn ihren Betrieb auf und fährt seitdem in
etwas über 3 Minuten ca. 900 Meter bis zum Gipfel. Im Jahr 2010 wollte man
eigentlich die Bahn komplett neu bauen. Aber es scheiterte am Geld. Also
wurde im Jahr 2012 eine grundhafte Sanierung vorgenommen. Auch die beiden
Kabinen wurden später restauriert - hier waren wohl einige Mängel, die dringend
behoben werden mussten.
Wenn ihr oben angekommen seid, gibt es Einiges zu erleben. So kann man auf
einer Aussichtsplattform die Umgebung genießen und schaut bis zum
Keilberg nach Tschechien. Wer noch bessere Aussichten genießen möchte, der
besteigt den Turm mit seinen 148 Stufen. Den
Aussichtsturm findet ihr im Fichtelberghaus gegenüber der Hotel-Rezeption. Hier wird ein 1 Euro am Automaten fällig und schon könnt ihr
aufsteigen. Der Turm ist oben geschlossen, so dass ihr bei jedem Wetter rauf
könnt.
Das Fichtelberghaus auf dem Gipfel hat eine lange Geschichte. Bereits um 1600 war der Gipfel wohl bebaut. Seit 1845 gab es einen Aussichtsturm. 1888 wurde dann der Grundstein für das Fichtelberghaus gelegt. Gastwirtschaft und Schlafsaal waren damals vorhanden und es wurde in den darauffolgenden Jahren erweitert. Im Februar 1963 dann die Katastrophe: Das Fichtelberghaus brennt bis auf die Grundmauern nieder. 4 Jahre später wird der Neubau des Hauses eingeweiht und wird bis 1995 betrieben. Dann erfolgt die Schließung und der teilweise Abbruch mit anschließender Rekonstruierung. 1999 kommt es zur Wiedereröffnung und seitdem geht es touristisch mit dem Bau aufwärts, denn es wurden immer wieder Erweiterungen und Umbauten getätigt. So hat das Fichtelberghaus heute neben Gästezimmern zwei Restaurants, einen Aussichtsturm und einen großen Freisitz zu bieten.
Bis September 2022 hieß es noch, das Fichtelberghaus schließe gegen Jahresende. Es war zu lesen*, dass der Pächter wohl nach 20 Jahren gekündigt habe. Erst Schließung wegen Corona und dann Schließung wegen Umbau bezüglich Brandschutzmaßnahmen hatten ihm ja schon einiges abgefordert. Ab Ende 2022 wird es nun einen neuen Pächter geben und das Traditionshaus fortgeführt. Man muss also nicht befürchten, dass das Fichtelberghaus ein ähnliches Schicksal wie die Baude auf dem Nachbarberg ereilt - auf dem Keilberg ist die Baude nämlich zwischenzeitlich ein Lost Place.
Weiterhin befindet sich oben auf dem Plateau ein kleiner Spielplatz mit Holztieren und die Friedensglocke. Sie ist ein Denkmal
und soll an die friedliche Revolution erinnern. Auf dem höchsten Punkt der
neuen Bundesländer sollte eine Glocke läuten und man sollte sie bis nach
Tschechien als Symbol des Vereinten Europas hören können. Der Glockenstuhl
aus Lärchenholz soll die Verbundenheit zum Erzgebirge signalisieren. Die
1600 Kilogramm schwere Glocke an sich ist bereits aus dem Jahre 1920, wurde
in Wetzlar gegossen und konnte günstig erworben werden. Geweiht wurde die
Glocke am 20. Tag der Deutschen Einheit im Jahr 2010.
Kulinarisch kommt man auf dem Fichtelberg auch auf seine Kosten.
Entweder in den beiden Restaurants des Hotels, am Freisitz des Hotels bzw. am
Imbiss neben der Seilbahn bekommt man etwas zu Essen und zu Trinken.
Öffentliche Toiletten sind gegen eine Gebühr von 50 Cent ebenfalls
vorhanden. Unten am Berg wartet dann auch noch weitere Gastronomie auf
hungrige Gäste.
Und wer nicht mehr runter mag vom Berg, der kann im
Hotel Fichtelberghaus übernachten oder sich im Ferienhaus Kuckucksnest einmieten.
Eine
Münzpresse steht zwischen Toiletten und Ferienhaus - hier kann man
sich noch ein Andenken prägen und hat 2 Motive zur Auswahl.
Sportlich kann man sich auf dem Fichtelberg ebenfalls betätigen. Im Winter
ist es ein sehr beliebtes Skigebiet und es gibt auch eine Rodelpiste. In der
schneelosen Zeit kann man Mountainbiken oder Monsterroller fahren. Die Monsterroller mietet man in der Nähe der Talstation der Schwebebahn an.
Man kann diese auch online vorbuchen und hat 3 Routen zur Auswahl.
Spontan
ist meist nur die kürzere Route vom Berg in den Ort runter zu bekommen. Wer
sich frühzeitig entscheidet, kann auch eine längere Route buchen und fährt
dann mit der historischen Bahn zurück nach Oberwiesenthal. Für Euch ein
Video unserer Abfahrt auf der kurzen Route:
Weitere Erlebnisse am Berg sind: eine Flyline für Mutige, eine Sommerrodelbahn unten im Tal und selbst ein Meeresaquarium ist in der Nähe
zu finden. Man kann hier also gut einen ganzen Tag mit Erlebnissen
füllen.
Zum Schluss noch ein kurzes Video von der Auffahrt mit der Schwebebahn, dem
Aussichtsturm und vom Plateau des Fichtelbergs:
Parken unten: gebührenpflichtig (2022: 1 €/h), GoogleMaps
Parken oben: begrenzte Fläche, gebührenpflichtig, GoogleMaps
Monsterroller-Station: GoogleMaps
Schwebebahn-Ticket 2022: 14 Euro/Erw. hoch und runter
Gastro: reichlich vorhanden
Toiletten: vorhanden
Barrierefreiheit: gegeben
*Meldung Tag24: LINK
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Die Software von Blogger tut sich manchmal etwas schwer mit dem Veröffentlichen (vom Handy oder Inkognito). Wenn es Euch nicht gelingt, gern Kommentar per Mail an hugolienchen@gmx.de - ich pack ihn dann rein.