8. Juni 2022

Der Gipfel von Sachsen - Fichtelberg


Der Fichtelberg bei Oberwiesenthal ist mit 1214,79 m. ü. NHN der höchste Berg in Sachsen und der zweithöchste Berg im Erzgebirge. Mit 1243,7 Metern ist der Keilberg direkt nebenan auf tschechischer Seite der höchste Berg im Erzgebirge.


Den Fichtelberg kann man Sommer wie Winter besuchen und auf verschiedenste Weisen gelangt man nach oben. Man kann den Berg erwandern, mit dem Auto oder Motorrad hochfahren, den Sessellift nutzen oder die Schwebebahn. Letztere mag ich am liebsten.

Die Schwebebahn am Fichtelberg ist die älteste Luftseilbahn Deutschlands. Ende 1924 nahm die Bahn ihren Betrieb auf und fährt seitdem in etwas über 3 Minuten ca. 900 Meter bis zum Gipfel. Im Jahr 2010 wollte man eigentlich die Bahn komplett neu bauen. Aber es scheiterte am Geld. Also wurde im Jahr 2012 eine grundhafte Sanierung vorgenommen. Auch die beiden Kabinen wurden später restauriert - hier waren wohl einige Mängel, die dringend behoben werden mussten.





Wenn ihr oben angekommen seid, gibt es Einiges zu erleben. So kann man auf einer Aussichtsplattform die Umgebung genießen und schaut bis zum Keilberg nach Tschechien. Wer noch bessere Aussichten genießen möchte, der besteigt den Turm mit seinen 148 Stufen. Den Aussichtsturm findet ihr im Fichtelberghaus gegenüber der Hotel-Rezeption. Hier wird ein 1 Euro am Automaten fällig und schon könnt ihr aufsteigen. Der Turm ist oben geschlossen, so dass ihr bei jedem Wetter rauf könnt.

Das Fichtelberghaus auf dem Gipfel hat eine lange Geschichte. Bereits um 1600 war der Gipfel wohl bebaut. Seit 1845 gab es einen Aussichtsturm. 1888 wurde dann der Grundstein für das Fichtelberghaus gelegt. Gastwirtschaft und Schlafsaal waren damals vorhanden und es wurde in den darauffolgenden Jahren erweitert. Im Februar 1963 dann die Katastrophe: Das Fichtelberghaus brennt bis auf die Grundmauern nieder. 4 Jahre später wird der Neubau des Hauses eingeweiht und wird bis 1995 betrieben. Dann erfolgt die Schließung und der teilweise Abbruch mit anschließender Rekonstruierung. 1999 kommt es zur Wiedereröffnung und seitdem geht es touristisch mit dem Bau aufwärts, denn es wurden immer wieder Erweiterungen und Umbauten getätigt. So hat das Fichtelberghaus heute neben Gästezimmern zwei Restaurants, einen Aussichtsturm und einen großen Freisitz zu bieten.

Bis September 2022 hieß es noch, das Fichtelberghaus schließe gegen Jahresende. Es war zu lesen*, dass der Pächter wohl nach 20 Jahren gekündigt habe. Erst Schließung wegen Corona und dann Schließung wegen Umbau bezüglich Brandschutzmaßnahmen hatten ihm ja schon einiges abgefordert. Ab Ende 2022 wird es nun einen neuen Pächter geben und das Traditionshaus fortgeführt. Man muss also nicht befürchten, dass das Fichtelberghaus ein ähnliches Schicksal wie die Baude auf dem Nachbarberg ereilt - auf dem Keilberg ist die Baude nämlich zwischenzeitlich ein Lost Place.

Weiterhin befindet sich oben auf dem Plateau ein kleiner Spielplatz mit Holztieren und die Friedensglocke. Sie ist ein Denkmal und soll an die friedliche Revolution erinnern. Auf dem höchsten Punkt der neuen Bundesländer sollte eine Glocke läuten und man sollte sie bis nach Tschechien als Symbol des Vereinten Europas hören können. Der Glockenstuhl aus Lärchenholz soll die Verbundenheit zum Erzgebirge signalisieren. Die 1600 Kilogramm schwere Glocke an sich ist bereits aus dem Jahre 1920, wurde in Wetzlar gegossen und konnte günstig erworben werden. Geweiht wurde die Glocke am 20. Tag der Deutschen Einheit im Jahr 2010.


Kulinarisch kommt man auf dem Fichtelberg auch auf seine Kosten. Entweder in den beiden Restaurants des Hotels, am Freisitz des Hotels bzw. am Imbiss neben der Seilbahn bekommt man etwas zu Essen und zu Trinken. Öffentliche Toiletten sind gegen eine Gebühr von 50 Cent ebenfalls vorhanden. Unten am Berg wartet dann auch noch weitere Gastronomie auf hungrige Gäste.

Und wer nicht mehr runter mag vom Berg, der kann im Hotel Fichtelberghaus übernachten oder sich im Ferienhaus Kuckucksnest einmieten.

Eine Münzpresse steht zwischen Toiletten und Ferienhaus - hier kann man sich noch ein Andenken prägen und hat 2 Motive zur Auswahl.



Sportlich kann man sich auf dem Fichtelberg ebenfalls betätigen. Im Winter ist es ein sehr beliebtes Skigebiet und es gibt auch eine Rodelpiste. In der schneelosen Zeit kann man Mountainbiken oder Monsterroller fahren. Die Monsterroller mietet man in der Nähe der Talstation der Schwebebahn an. Man kann diese auch online vorbuchen und hat 3 Routen zur Auswahl.


Spontan ist meist nur die kürzere Route vom Berg in den Ort runter zu bekommen. Wer sich frühzeitig entscheidet, kann auch eine längere Route buchen und fährt dann mit der historischen Bahn zurück nach Oberwiesenthal. Für Euch ein Video unserer Abfahrt auf der kurzen Route:


Weitere Erlebnisse am Berg sind: eine Flyline für Mutige, eine Sommerrodelbahn unten im Tal und selbst ein Meeresaquarium ist in der Nähe zu finden. Man kann hier also gut einen ganzen Tag mit Erlebnissen füllen.

Zum Schluss noch ein kurzes Video von der Auffahrt mit der Schwebebahn, dem Aussichtsturm und vom Plateau des Fichtelbergs:




Parken unten: gebührenpflichtig (2022: 1 €/h), GoogleMaps

Parken oben: begrenzte Fläche, gebührenpflichtig, GoogleMaps

Monsterroller-Station: GoogleMaps

Schwebebahn-Ticket 2022: 14 Euro/Erw. hoch und runter

Gastro: reichlich vorhanden

Toiletten: vorhanden

Barrierefreiheit: gegeben

*Meldung Tag24: LINK




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