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Das in der Motorradstadt Zschopau gelegene
Schloss Wildeck ist nicht nur für Motorradfans einen Besuch wert.
Auch das historische Gemäuer, der Aussichtsturm sowie die
Mineraliensammlung "Erzgewölbe" lohnen eine Besichtigung.
Zschopau liegt in Sachsen im Erzgebirgskreis nur etwa 10 Kilometer südlich
der Stadt Augustusburg, welche ebenfalls mit dem Schloss Augustusburg für Motorradfans
interessant ist. Auch wenn das Schloss in Augustusburg als
"Motorrad-Schloss" bekannt ist, so braucht sich das
Schloss Wildeck in Zschopau hier nicht zu verstecken und kann mit
seiner Ausstellung ebenfalls mithalten. Seit dem Jahr 2021 darf die Stadt
offiziell den Titel Motorradstadt tragen.
Das Schloss Wildeck ist ein ehemaliges Jagdschloss, welches an dem Fluss
Zschopau gelegen ist. Es ist ein Drei-Seiten-Schloss mit einem hoch hinaus
ragenden Bergfried, welcher auch "Dicker Heinrich" genannt wird. Im
mittleren Bereich des Schlossbaus findet sich dann noch ein Treppenturm,
welcher "Schlanke Margarete" genannt wird.
Früher war das Schloss eine Burg und diese stammt - so nimmt man an - aus
den Jahren 1125 bis 1180. Der Umbau zum Jagdschloss erfolgte 1547. Nach dem
zweiten Weltkrieg wurde das Schloss Wildeck als Wohnhaus und für diverse
Kultureinrichtungen genutzt. Seit 1974 war es das Kreiskulturhaus und seit
1992 ist der Bergfried aus Aussichtsturm zu besteigen. Derzeit beherbergt
das Schloss mehrere Museen und heiraten kann man dort auch.
Bei meinem Besuch hab ich mir das Museum im Schloss mit
Motorradausstellung "Motorrad(t)räume", die Mineraliensammlung, den Turm und die derzeitige
Sonderausstellung "Wind im Gesicht" angesehen. Letztere kostet extra und thematisiert die Gründung von MZ vor 70 Jahren. Sie ist noch bis Ende 2022 zu sehen und bildet die Geschichte des Motorradbaus in Zschopau sehr gut ab.
Motorradmäßig haben die Ausstellungen schon einiges an Geschichtlichem zu
bieten. DKW und MZ dominieren. Gerade für Fans historischer Motorräder ist das Museum ein Muss.
Auch dem Gründer der Zschopauer Motorenwerke ist ein Teil der Ausstellung gewidmet. Jorgen Skafte Rasmussen entwickelte den Zweitaktmotor - zuerst für Fahrräder, später für Motorräder. Auch die Grundlage des Zweitaktmotors für den Automobilbau schuf er.
Natürlich kommt das Kapitel Motorradsport nicht zu kurz. Hier sind im Schloss Wildeck auch einige Modelle aus vergangenen Zeiten zu finden. MZ baute nicht nur Maschinen für den Enduro-Sport, sondern auch für die Rundstrecke. So feierte man zu DDR-Zeiten regelmäßig Erfolge im Motorradrennsport auf dem Sachsenring. Der letzte Sieger auf einer MZ auf dem Sachsenring in der DDR war im Jahr 1989 Michael Freudenberg auf einer MZ-H in der Klasse 250 Kubikzentimeter-Einzylinder. Der Name Freudenberg ist heute noch im Rennsport als Team anzutreffen - allerdings nicht mehr auf MZ.
Im Schloss gibt es neben den Ausstellungen noch eine Spielecke für Kinder
an den Garderoben/Schließfächern, ein kleines Bistro mit Snacks und
Getränken. Hier kann man bei schönem Wetter dann im Innenhof des Schlosses
sitzen. Auch ein schön angelegter Barockgarten lädt zum Verweilen ein.
Wenn man Schloss Wildeck besucht, sollte man schon ein wenig Zeit
einplanen, denn mit Besichtigung der Anlage, den Ausstellungen sowie
der Turmbesteigung hat man gut zu tun. Kommt doch erstmal mit auf einen kleinen Rundgang per Video:
Und wer noch mehr Zeit in Zschopau verbringen möchte und sich für
Motorräder interessiert, der kann noch das etwa
2 Kilometer entfernteDeutsche Enduro-Museum besuchen, welches
relativ neu eröffnet hat. Hier war ich selbst noch nicht, aber das kommt
auch noch dran.
Eintritt: man kann jeden Bereich einzeln buchen oder als
Gesamtticket, Sonderausstellung zusätzlich (ich hatte für 2 Erw. u. 1 Kind
für alles 22,50 Euro bezahlt)
Gastro: vorhanden (Imbiss)
Toiletten: vorhanden
Barrierefreiheit: Treppenlift für Rollstühle im Hauptgebäude
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