Wer in der Region um Rimini ein paar Urlaubstage an der italienischen Adria verbringt, sollte unbedingt einen Ausflug ins Hinterland einplanen. Nicht nur die Landschaft der Emilia Romagna abseits der Küsten ist traumhaft, es gibt auch Historisches zu entdecken. Neben allerlei Burgen kann man hier auch ein traditionelles Käsehandwerk finden. Steuert dazu am besten den Ort Sogliano al Rubicone an, der ca. 30 Kilometer landeinwärts von Rimini entfernt liegt.
In dem Ort findet ihr dann verschiedene Wegweiser vor, welche auf den Fossa-Käse hinweisen. Hier gibt es nämlich nicht nur eine Stelle, wo dieser Käse hergestellt wird.
Die Herstellung von Fossa-Käse erfolgt nach einem sehr alten Verfahren, welches aus dem 14. Jahrhundert stammt. Seit 2009 ist der Käse unter dem Namen Formaggio di Fossa di Sogliano DOP gesetzlich geschützt.
Fossa heißt soviel wie Grube. Und in einer Grube reift dieser Käse. Die Gruben können unterschiedlich groß sein. Sie werden mit Feuer desinfiziert, bevor der Käse darin gelagert wird. Die Wände werden für die Lagerung mit Stroh ausgekleidet und im August werden die in Stoffsäcken verstauten und vorgereiften Käselaibe in die Grube gegeben. Die Grube wird dann verschlossen, so dass darin ein ganz bestimmtes Klima entstehen kann, welches dann für die Reifung und den Geschmack mit verantwortlich ist. Jedes Jahr am 25. November werden die Gruben geöffnet und der fertig gereifte Käse herausgeholt.
Gewonnen wird der Käse aus Kuh- oder Schafsmilch. Wir hatten ihn aus Kuhmilch probiert und ich muss sagen, ich habe selten einen so würzigen Kuhmilchkäse gegessen.
In Sogliano al Rubicone sind wir bei Fosse Venturi gelandet. Auf den ersten Blick ein kleiner Laden, der Käse verkauft. Auf den zweiten Blick aber eine Art kleines Museum. Mithilfe des Smartphones und Google-Übersetzer erklärte uns der Mann hinter der Verkaufstheke, welche Sorten des Fossa-Käses er in seiner Kühlung zum Verkauf anbietet. Auch wurde uns die Herstellung des Käses erläutert. In einem Nebenraum gab es weitere Bilder und Infos rund um den Fossa-Käse. Und mitten im Laden mit einer Glasplatte verschlossen konnten wir auch in so eine Fossa hinabschauen. Es war Anfang August und die Grube war noch leer.
An einer anderen Stelle im Ort sahen wir auch Frauen, die vermutlich grad die Käselaiber in die Stoffsäcke stopften. Es liefen hier also schon die Vorbereitungen, um die Gruben zu füllen.
Bei Fosse Venturi kann man neben Käse auch noch andere Produkte wie Soßen, Wein, Salami und Zwiebelmarmelade kaufen. Wir haben neben einem halben Fossa-Käse noch Wildschweinsalami und Zwiebelmarmelade nebst zwei weiteren Marmeladen gekauft. Wir kennen Zwiebelmarmelade schon aus Kalabrien und sie passt perfekt zu Käse. Unser halber Fossa-Käse hatte ein Gewicht von knapp über 500 Gramm. Wir haben um die 16 Euro dafür bezahlt.
Zum Käse passt dann übrigens auch der regionale Rotwein der Sorte Sangiovese sehr gut. Ihr werdet bei der Anfahrt schon die vielen Weinanbauflächen sehen. Wenn ihr den nicht im Käseladen kaufen wollt, so findet ihr ihn auch im Supermarkt. Frisches Brot noch dazu und ihr habt ein tolles Genusserlebnis.
Wenn ihr also in der Nähe seid, schaut mal bei Fosse Venturi vorbei. Es ist wirklich interessant, wie hier noch traditionell Käse hergestellt wird. Leider war die kleinste Größe, die man kaufen konnte, eben der halbe Fossa-Käse. Das ist schon ganz schön viel. Ihr bekommt beim Kauf den Käse in einer kleinen Kühltüte und wenn ihr ihn dann direkt auch wieder im Kühlschrank lagert, muss er ja nicht sofort aufgegessen werden.
Anfahrt: GoogleMaps
Parken: kostenfrei GoogleMaps
Website Fosse Venturi: LINK
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Die Software von Blogger tut sich manchmal etwas schwer mit dem Veröffentlichen (vom Handy oder Inkognito). Wenn es Euch nicht gelingt, gern Kommentar per Mail an hugolienchen@gmx.de - ich pack ihn dann rein.