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Die Burg von Montebello befindet sich in der italienischen Region
Emilia Romagna. Vom bekannten Badeort Rimini ist sie etwa 25 Kilometer
entfernt in Richtung des Landesinneren. Montebello Castle ist nicht
einfach nur eine alte Burg, wie es davon mehrere in der Gegend gibt.
Montebello hat eine Geschichte, deren Aussage auch heute noch viel
Aktualität besitzt.
Aber der Reihe nach. Vom Parkplatz (Link unterm Blog) bis nach
Montebello-Ort ist es nur ein kleines Stück bergauf.
Montebello bedeutet übrigens "Berg des Krieges" (mons belli) und der
Name ist zurückzuführen auf blutige Auseinandersetzungen der Römer im 3.
Jahrhundert. Heute gibt es hier kleine Bars und von der Straße aus führt der
Weg weiter hinauf zur Burg.
Die Burg Montebello wurde etwa um das Jahr 1000 auf den Überresten
eines römischen Baus errichtet. Bis etwas zum 16. Jahrhundert wurde die Burg
dann als Residenz ausgebaut und bis zum 18. Jahrhundert bewohnt. Als
Napoleon nach Italien kam, verließ die dort lebende Familie die Burg und zog
nach Rom. Bevor sie flüchteten, versteckten sie die Möbel in unterirdischen
Gängen und verschlossen diese. Aus diesem Grund kann man heute in der Burg
noch diese alten Möbelstücke im Original bewundern. Und wer sich jetzt
fragt, warum ich davon kein Foto gemacht habe... In der Burg ist das
fotografieren nicht gestattet. Aus diesem Grund eben nur Aufnahmen des
Außenbereiches. Aber ihr solltet Euch das Innere tatsächlich mit eigenen
Augen ansehen - es wirklich sehenswert! Und auch der Ausblick von oben ist ein Genuss.
Wenn man an der Burg oben angekommen ist, erreicht man zuerst den
Souvenirshop und die Bar. Optimal für eine kleine Erfrischung
und einen Snack - zumindest wenn das Thermometer draußen um die 36 Grad
anzeigt. Im Obergeschoss stehen Tische und Stühle und man kann hier sitzen
und aus den kleinen Fenstern auf die Landschaft schauen - irgendwie
schön!
Weiter ging es dann bergauf zum eigentlich Eingang der Burg. Hier ist dann
auch die Kasse - für 2 Erwachsene und einen 12jähigen haben wir 21 Euro
bezahlt. Es gibt auch Führungen, allerdings nicht ständig und nicht in jeder
Sprache. So gesehen hatten wir das Glück, dass grad nur eine italienische
Führung lief und wir ein Handout mit 4 A4-Blättern bekamen, um uns frei in
der Burg zu bewegen und selbst zu lesen. Fanden wir letztlich auch
spannender als in einer Gruppe geführt zu werden. Die alten Möbel im
Montebello Castle sind wirklich richtig gut erhalten und faszinierend. Auch
im Handout wieder der Hinweis aufs Fotografierverbot. Alle Stationen sind
gut beschrieben und das Innere der Burg wirklich gut aufgearbeitet.
Der spannendste Punkt war dann Station Nummer 8, wo es um die ganz oben
schon erwähnte Geschichte geht, welche sich hier zugetragen haben soll. Ein
Mädchen, welches Azzurrina genannt wurde und mit bürgerlichen Namen
Guendalina Malatesta hieß spielt da die Hauptrolle. Sie war eine
Albina und wohnte Mitte des 14. Jahrhunderts in der Burg. Sie hatte
weiße Haare und rote Augen und nach damaligen Maßstäben war sie eine Hexe.
Die Eltern liebten ihr Kind und versuchten alle, das Mädchen normal wirken
zu lassen. Die Färbung der Haare mit schwarzer Tinktur führte dazu, dass sie
blau wurden. Der Vater stellte zwei Soldaten ab, um das Mädchen beschützen
zu lassen - Hexen waren damals nicht beliebt. Im Juni 1375 geschah es dann.
Azzurrina spielte mit ihrem einzigen Spielzeug - einem Stoffball. Dieser
rollte eine Treppe hinunter, welche zu einer Grotte führte. Sie kehrte nie
wieder zurück. Sowohl Azzurrina als auch der Ball blieben verschwunden.
Seitdem erzählt man sich, ass Azzurrina zur Zeit der Sonnenwende, aber nur
wenn ein starkes Gewitter tobt und nur in einem Jahr, welches entweder mit
einer Null oder mit einer fünf endet, mit den Lebenden Kontakt aufnimmt. In
den Jahren 1990 und 1995 wurden Aufnahmen von der italienischen
Rundfunkgesellschaft gemacht, wo angeblich Lachen und Weinen von Azzurrina
zu hören sind.
Was sagt uns die Geschichte heute und warum ist sie heute noch immer
aktuell? Es geht um Ausgrenzung von Menschen, die anders sind. Es
geht darum, dass Unwissen zu Annahmen führt, die Menschen ausgrenzen.
Das kann dann eben dazu führen, dass diese Menschen sich zurückziehen oder
gar verschwinden. An der Stelle, wo der Ball des Mädchens in
Montebello Castle die Treppe runterrollte, erlebt der Besucher optisch und
akustisch eine kleine Überraschung, die schon etwas gruselig ist.
Fazit: Eine sehr sehenswerte Burg mit einmaligem Interieur und einer
Geschichte, die zum Nachdenken anregt!
Kommt noch im Video mit auf einen kleinen Rundgang im Außenbereich
der Burg mit wunderschönem Ausblick aufs Umland:
Parkplatz:
GoogleMaps (gebührenpflichtig lt. Schild, aber nichts zum Bezahlen gefunden)
Die Software von Blogger tut sich manchmal etwas schwer mit dem Veröffentlichen (vom Handy oder Inkognito). Wenn es Euch nicht gelingt, gern Kommentar per Mail an hugolienchen@gmx.de - ich pack ihn dann rein.
Das sind so traumhafte Bilder;)
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