In Saarburg in Rheinland-Pfalz befindet sich die
Glockengießerei Mabilon. Hier wurden von 1770 bis 2002 Glocken
gegossen. Heute ist die ehemalige Gießerei ein Museum und gibt
Einblick in das Handwerk.
Im Jahr 1770 gründete Urbanus Mabilon das Familienunternehmen, in dem über
230 Jahre lang Glocken für die ganze Welt gegossen wurden. 2002 stellte das
Unternehmen den Betrieb ein. Von da an fungiert die originale Gießstätte als
Museum. Ein sehr authentischer Ort also, welcher heute das Handwerk des
Glockengießens für die Besucher sehr anschaulich dargestellt.
Der letzte Glockengießermeister, Wolfgang Hausen-Mabilon, sorgte dafür,
dass zum einen die alte Gießstätte auch in Zeiten der modernen
Industrialisierung am Ursprungsstandort erhalten blieb und zum anderen nach
der Schließung in ein Museum umgewandelt wurde. Hausen-Mabilon leitete den Betrieb seit 1948 und schloss das
Unternehmen im Jahr 2002 aus Altersgründen.
Zu sehen gibt es im Museum sämtliche Stufen des Glockengießens sowie
sämtliche Werkzeuge und Maschinen. Man kann sich auch auf Knopfdruck anschauen, wie das flüssige Metall aus dem Ofen in Kanälen in die Gießformen floss. Auch der Aufbau der Gießformen ist sehr anschaulich dargestellt.
Im Bereich der Schreinerei sind auch
drei Glocken aufgehangen, welche man mit einem Gummihammer selbst mal
anschlagen kann - sehr interessant, insbesondere der lange Nachhall.
Die drei Glocken hab ich natürlich auch mal erklingen lassen. Das könnt ihr
Euch im Video neben einem kleinen Rundgang gern anschauen und
natürlich an der Stelle auch den originalen Glockenton hören.
Wer sich dieses Museum und die Geschichte des Glockengießens in Saarburg
anschauen möchte, hat täglich die Gelegenheit dazu. Wer eine Führung mit
weiterreichenden Erläuterungen möchte, hat zwei Mal die Woche (z. Zt.
Dienstag und Sonntag um 14.30 Uhr) im Rahmen einer
offenen Führung die Gelegenheit dazu. Aber auch ein Rundgang per
Audioguide, den es ohne Mehrkosten gibt, ist das Erkunden des
Museumsgeländes auf eigene Faust sehr informativ. Es sind an verschiedenen
Stellen Schilder angebracht, auf denen die Zahlen stehen, welche man dann
auf dem Audioguide eintippt, um Hintergründe und O-Töne zu hören.
Zu besichtigen sind fast alle Bereiche der ehemaligen Glockengießerei. Ein
Lageplan, der gegenüber der Kasse aushängt, gibt Orientierung - aber
auch so kann man sich nicht verlaufen auf dem Gelände und kommt eigentlich
überall vorbei. In einem Teil des Innenhofes gibt es dann auch noch eine
kleine Kino-Ecke, wo man zwei sehr informative kurze Filme zur
Geschichte und dem Glockenguss anschauen kann - die Zeit sollte man sich
wirklich nehmen.
Man erfährt in einem der Filmchen auch etwas über den Heiligen Josef, den man in der Glockengießerei Mabilon als den Heiligen für den Glockenguss verehrte. Eine kleine Skulptur des Heiligen Josef befindet sich in der Nähe der Öfen und bei jedem Guss wurde rechts und links davon eine Kerze angezündet.
Wer sich nach dem Besuch des Museums ein Souvenir mitnehmen möchte, der
kann an der Kasse kleine Glocken erwerben. Auch ein Café befindet sich
direkt am Museum, welches wir aber nicht besucht haben.
Standort: GoogleMaps
Website: LINK
Eintritt: 5,00 Euro pro Erwachsenem (Stand: 2022)
Parken: wenige Parkplätze vor Ort
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