Im sachsen-anhaltinischen Salzmünde gibt es ein großes Speichergebäude,
welches ungenutzt vor sich hin verfällt - der
Alte Speicher Salzmünde.
Von 1935 bis 1938 errichtete die IG Boltze mit dem Landwirt und
Agrarunternehmer Carl Wentzel das riesige Speichergebäude, welches aus drei
aneinander gereihten Häusern besteht. Architektonisch erinnert es wohl sehr
an den Salzspeicher von Lübeck, es ist aber unklar, ob dieser tatsächlich
als Vorbild für das Bauwerk diente.
Die Familien Boltze und Wentzel waren beide sehr einflussreiche
Unternehmerfamilien der Region. Bei einem Besuch des alten Friedhofs in Salzmünde, welcher aufgegeben und heute ebenfalls ein Lost Place ist, kann man die
großen Grabanlagen der Familie Boltze erkunden. Wer mehr dazu wissen möchte,
für den füge ich ganz am Schluss dieses Blogposts den Link zum
Friedhofs-Post an.
Gegenüber des Alten Speichers befand sich die Salzmünder Mühle, welche in
den Jahren 1861 bis 1863 erbaut wurde und durch Einheirat ins
Boltze-Unternehmen kam. Das Unternehmen hatte zu seinen besten Zeiten um die
40 eigene Schiffe und einen eigenen Hafen. Mit dem Ausbau der Straßen- und
Schienennetze reduzierte sich dann der Transport auf dem Wasser. Die
Wassermühle, welche auf 600 Quadratmetern 5 Stockwerke hoch war, wurde im
Jahr 2012 abgerissen - heute erinnern noch ein paar Mühlsteine, welche als
Denkmal arrangiert wurden, an diesen Bau.
Der Alte Speicher Salzmünde befindet sich direkt am
Ufer der Saale und war Umschlagplatz für Getreide. Er hat insgesamt
16 Kammern und konnte ganze 8.000 Tonnen Getreide aufnehmen.
Heute steht der Speicher seit vielen Jahren leer und es scheint sich
niemand darum zu kümmern. Er ist als Baudenkmal unter der Nummer 09455092
gelistet.
Den einzigen Nutzen, den der Alte Speicher Salzmünde noch hat, ist wohl die
Beherbergung eines GeoCache, welcher auf geocaching.com unter der
Registrierung GC7NDRV seit dem Frühjahr 2018 versteckt ist.
Das Gebäude des Alten Speichers Salzmünde ist nicht zugänglich. Die
Eingänge sind entweder zugemauert oder die Türen eben verschlossen.
Lediglich ein kleiner Raum, wo man Rohrleitungen sieht, steht offen. Wenn
man von draußen durch die Fenster nach innen blickt, wird jedoch schnell
klar, dass irgendwo doch Wege hineinführen. Es gibt einige Graffiti im
Inneren. Spannend hätte ich es ja schon gefunden, das Gebäude von innen zu
erkunden - aber was zu ist, bleibt eben zu.
Weiterer Lost Place in Salzmünde: Alter Friedhof
Ich lade sie gerne in die Facebookgruppe "Alte Fabriken und Industriedenkmäler " ein, diese ist "noch klein", aber hoffe noch Interessenten zu finden die auch Interesse an den Thema interessiert sind ... lg
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