20. November 2022

Wie Europa grenzenlos wurde - Europäisches Museum Schengen

Im luxemburgischen Schengen, gelegen im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Luxemburg, befindet sich das Europäische Museum. Direkt an der Mosel gelegen, welche hier auch Grenzfluss fungiert, könnt ihr Euch zum Thema Schengen-Raum und Europa aufschlauen.



Den Ort Schengen mit knapp über 3700 Einwohnern hat sicherlich schon jeder mal vom Namen her gehört. Immerhin wurde hier im Jahr 1985 das erste Schengener Abkommen unterzeichnet. Damals galt dieses Abkommen für die BeNeLux-Staaten, Frankreich und Deutschland. Man verpflichtete sich, auf die Kontrollen an den Binnengrenzen zwischen den jeweiligen Ländern zu verzichten.

Unterzeichnet wurde dieses Abkommen übrigens nicht irgendwo in einem der beteiligten Ländern, sondern auf dem Moselschiff Prinzessin Marie-Astrid. Am Ufer der Mosel in Schengen gibt es zur Erinnerung an dieses historisch wichtige Abkommen das Europa-Denkmal und mittlerweile auch noch einige Objekte mehr zu sehen.

Doch nicht genug mit einem unterzeichneten Abkommen in Schengen. Im Sommer 1990 wurde an gleicher Stelle ein weiteres Abkommen unterzeichnet. Die dann im Jahr 1995 in Kraft getretenen Abkommen wurden 1999 in den Rahmen der EU mit dem Vertrag von Amsterdam integriert. Der sogenannte Schengen-Raum in Europa ist das Gebiet, wo man sich bezüglich des Verzichtes auf Kontrollen der Binnengrenzen vereinbart hat.

Mit Stand 2022 hat der Schengen-Raum nunmehr 26 Mitgliedsstaaten. Das sind alle Staaten der Europäischen Union außer Irland, Zypern, Bulgarien, Rumänien und Kroatien. Für Kroatien ist der Beitritt wohl für 2023 vorgesehen. Auch Nicht-Mitglieder der EU konnten dem Schengen-Raum beitreten. So gehören Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein ebenfalls dazu. Insbesondere auch für das Reisen ist es interessant, ob das zu besuchende Land zum Schengen-Raum gehört. Ein vom Unterzeichnerstaat ausgestelltes Visum ist nämlich im gesamten Gebiet gültig. Aber auch auf Grenzkontrollen hat das Abkommen einen Einfluss. So finden in der Regel keine Kontrollen an den Binnengrenzen der Mitgliedsstaaten statt.

Im Sommer 2010 wurde zum 25jährigen Bestehen des Schengener Abkommens das Europäische Museum eingeweiht. Hier kann man sich zur Geschichte des Schengener Abkommens informieren und es gibt einige interessante Ausstellungsstücke zu betrachten, sowie Bild- und Tonaufnahmen. Der Eintritt ist kostenfrei, die Gestaltung modern. Es gibt auch reichlich Infomaterial in allen europäischen Sprachen. Ein Besuch lohnt sich, wenn man sich für die Thematik interessiert. Wer nach dem Museumsbesuch hungrig ist, der kann im direkt angrenzenden Bistro etwas Essbares finden.





Wir waren zufällig an dem Wochenende dort, als die alljährliche Hunnefeier stattfand. Das ist ein Weinfest zum Ende der Traubenlese. Neben kulinarischen Genüssen konnte man auch Tiere und Handwerk betrachten sowie reichlich Souvenirs und Handgemachtes kaufen. Auch waren viele französische Oldtimer mit am Start.



Für 5 Euro Eintritt bekommt man am Eingang ein Weinglas, in das man sich dann an den Ständen den Federweißer einfüllen lassen kann. Man kann den jungen Wein auch in 2-Liter-Kanistern kaufen. Haben wir natürlich gemacht und dann im Ferienhaus genossen.



Standort Museum: GoogleMaps

Website Museum: LINK

Eintritt: kostenfrei

Toiletten: vorhanden

Gastronomie: am Museum

Barrierefreiheit: gegeben



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