Die kleine Stadt Dömitz in Mecklenburg-Vorpommern wurde im Jahre 1230 erstmals erwähnt. Sie liegt direkt an der Elbe und grenzt an Niedersachsen. Am Elbufer sind noch Reste der ehemaligen innerdeutschen Grenze zu sehen. Bekannt ist Dömitz als Festungsstadt, denn hier befindet sich die älteste Festungsanlage Mecklenburg-Vorpommerns mit der Zitadelle Dömitz.
Erbaut wurde die Festungsanlage im 16. Jahrhundert, zuvor gab es eine
Rundburg aus dem 13. Jahrhundert. Bei der Zitadelle Dömitz handelt es sich
um einen fünfeckigen Bau der Renaissance mit 5 Bastionen. Die Wälle - auch
Kurtinen genannt - zwischen den Bastionen sind bis zu 9 Metern hoch.
Unterirdisch gelegen sind die Kasematten, welche zu regulären Öffnungszeiten
für die Besucher ebenfalls zugänglich sind.
Man betritt die Zitadelle über eine alte Zugbrücke und gelangt in
einen kleinen Vorhof. Von dort geht es dann durch einen Tunnel in den
großen Innenhof der Anlage. Wenn ihr kleine Kinder dabei habt, dann gebt auf
sie acht - die Anlage ist nicht nachträglich mit Zäunen gesichert und es
droht Absturzgefahr.
Genutzt wurde die Zitadelle bis 1894 militärisch und als Irrenhaus.
Berühmtester Insasse hier war der Schriftsteller Fritz Reuter. Er war
hier von 1839 bis 1840 inhaftiert und brachte anschließend sein Werk "Ut
mine Festungstid" heraus, in welchem er den Alltag im Gefängnis schildert -
nicht ohne auch humorvolle Episoden zu schildern. Heute ist Fritz Reuter
eine Ausstellung in der Hauptwache der Festungsanlage gewidmet. Das
ehemalige Kommandantenhaus - das höchste Gebäude der Anlage - trägt den
Namen Fritz-Reuter-Gedenkhalle.
Weitere Ausstellungen in den diversen Gebäuden der Zitadelle befassen sich
mit dem Biosphärenreservat, der Hafen- und Brückengeschichte, der
innerdeutschen Grenze sowie der Stadt- und Festungsgeschichte. Alle
Ausstellungen sind nur zu den regulären Öffnungszeiten zu besichtigen,
welche im Winter arg eingeschränkt sind.
An Nicht-Öffnungstagen ist die Zitadelle trotzdem zu besichtigen - hier muss
man sich allerdings dann mit den Außenbereichen begnügen. Die einzelnen Gebäude sind beschriftet, so dass man auch hier einige Infos erhält. Aber auch dafür
lohnt der Besuch definitiv. Denn man kann in dem doch sehr großen Areal die
Gebäude und Wehranlagen besichtigen. Ein Eintrittsgeld fällt an diesen Tagen
nicht an, so dass man kostenfrei die Anlage besichtigen kann. Zu meiner
Überraschung waren dann sogar die Toiletten geöffnet - ein feiner Service.
Je nachdem, was ihr sehen wollt, solltet ihr Euch vorher auf der Website zu
den Öffnungszeiten informieren (LINK unten).
Kommt mit auf einen kleinen Video-Rundgang in den Außenbereichen der Zitadelle Dömitz:
Für Sammler von Elongated Coins befindet sich eine Münzpresse direkt an der Zugbrücke. Diese ist somit auch nutzbar, wenn das Gelände geschlossen hat. Ihr könnt hier zwischen 3 Dömitzer Motiven wählen - eines natürlich die Zitadelle.
Rings um die Zitadelle führt ein Amphibienlehrpfad mit mehreren Stationen. Wer sich dafür interessiert, kann hier unabhängig von den Öffnungszeiten der Festung eine informative Runde absolvieren.
Standort:
GoogleMaps
Parken: kostenfrei direkt an der Zitadelle
Website Festung Dömitz:
LINK
Gastronomie: wenn Ausstellungen geöffnet
Toiletten: vorhanden (auch auf dem Parkplatz sind welche)
Barrierefreiheit: eingeschränkt
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Die Software von Blogger tut sich manchmal etwas schwer mit dem Veröffentlichen (vom Handy oder Inkognito). Wenn es Euch nicht gelingt, gern Kommentar per Mail an hugolienchen@gmx.de - ich pack ihn dann rein.