An der Nordküste Mallorcas befindet sich diese alte Villa,
welche heute ein Lost Place ist. Sie ist direkt am Meer gelegen und
bietet eine perfekte Kulisse für tolle Fotos. Doch nicht nur das - hier
wurde auch ein Film gedreht.
Direkt an einem Wanderweg, welcher an der Nordküste Mallorcas am Meer
entlang führt, befindet sich diese alte Villa. Wann sie gebaut wurde, ist
schwer zu sagen - architektonisch gesehen könnte sie schon einige Jahre alt
sein. Sie besteht aus einem Turmbau, einem Hauptteil und zum Meer hin einer
großen Terrasse mit Bögen.
Die Eingänge sind zugemauert, aber irgendwelche Spezialisten haben
natürlich hier schon Löcher reingemacht. Vermutlich nur noch eine Frage
der Zeit, bis die Löcher so groß sind, dass man hindurchgehen kann. Eine
Absperrung des Areals existiert nicht und auch keinerlei Hinweisschilder auf
ein Betretungsverbot.
Der Weg zur alten Villa führt über einen Wanderweg direkt am Meer entlang.
Auch wenn auf der anderen Seite eine Straße ist, so kann man am Spot nicht
anhalten, da die Zufahrt zugewachsen und ringsherum der Straßenrand gegen
haltewillige Fahrzeuge gesichert ist.
Kommt mit zu einem Rundgang bei der alten Villa am Meer per Video:
Zur Geschichte des Bauwerks und dem aktuellen Besitzer konnte ich trotz
Anfrage bei offiziellen Stellen leider nichts in Erfahrung bringen. Aber ich
hab erfahren, dass diese alte Villa der Hauptdrehort eines Filmes war. Und
deshalb nenne ich sie hier einfach Villa Tarragona. Es wurde
nämlich der zweiteilige
Katastrophenfilm Tarragona - Ein Paradies in Flammen hier
gedreht.
In dem Film geht es um die Katastrophe auf einem Campingplatz nahe
Tarragona an der Costa Daurada an der Südküste Spaniens. Er gibt die
Ereignisse einer wahren Begebenheit wieder. Am 11. Juli 1978 raste ein mit
Propylen überladener Tanklastzug auf den Campingplatz und explodierte. 217
Menschen verloren ihr Leben, über 400 wurden verletzt. Es waren
überwiegend deutsche Urlauber, die diesem Unglück zum Opfer fielen. In der
Presse findet man dazu reichlich Infos - es ist
als Katastrophe von Los Alfaques in die Geschichte eingegangen.
Los Alfaques - so hieß der Campingplatz. Im Sommer 2020 war ich 3
Wochen an der Südküste Spaniens von Malaga bis Barcelona unterwegs. Ich
kam damals auch in Tarragona vorbei und stieß auch auf die Geschichte
dieser Katastrophe. Dass ich rein zufällig - erstmal ohne es überhaupt zu
wissen - dann fast 3 Jahre später den Drehort zum gleichnamigen
Katastrophenfilm als Lost Place vorfinde, ist schon ein verrückter Zufall.
Ich hatte jemandem erzählt, dass ich an einer tollen verlassenen Villa
direkt am Strand war und da wurde mir gesagt, dass der Film da gedreht
wurde.
Meine Recherche ergab, dass der Film an 55 verschiedenen Drehorten auf
Mallorca abgedreht wurde. Der Hauptort ist rings um diese alte Villa. Hier
wurde ein Campingplatz nachgebaut. Der erste Teil de Filmes endet mit der
Katastrophe. Der zweite Teil beginnt mit dem verbrannten Campingplatz.
Immer wieder ist die Villa im Film zu sehen. Mit Beschriftungen auf dem
Mauerwerk und am Ende dann ziemlich angekokelt.
Schaut man sich das Bauwerk heute an, so ist keine Spur mehr davon zu
sehen, dass hier vor vielleicht 15-17 Jahren eine Brandkatastrophe
nachgestellt wurde. Auch alle Beschriftungen vom Mauerwerk wurden fein
säuberlich wieder entfernt und auch findet man nichts Verbranntes mehr
vor.
Ich hab mir dann den Film ausgeliehen und angeschaut. Ich kann sagen, er
ist schon sehenswert - und sehr traurig. Im Netz oder On Demand bekommt
man den Film nirgends. Nichtmal ein Trailer ist noch irgendwo zu finden.
Ich habe den Film dann über verleihshop.de als ganz klassische DVD
ausleihen können.
Und ich würde Euch hier gern Pressefotos oder Standbilder aus dem Film
zeigen. Aber wie das so ist, ist an Filmbildern natürlich auch ein
Urheberrecht gebunden. Meine Anfragen bezüglich der Nutzung von
Standbildern oder Zugänglichmachung von Pressebildern waren leider nicht
erfolgreich.
Erschienen ist der Film im Jahr 2007. Produziert wurde er lt.
DVD-Aufschrift von universumfilm im Auftrag von RTL. Bei RTL wurde der
Zweiteiler dann wohl auch ausgestrahlt. Ich habe mit universumfilm Kontakt
aufgenommen und man teilte mir mit, dass die Rechte nicht mehr dort lägen,
sondern ich mich an die Firma Zeitsprung wenden solle. Und auch von dort
kam dann die Info, dass man nicht helfen könne und so wandte ich mich an
RTL. Und RTL teilte mir letztlich mit, dass man mir keine Pressefotos zur
Verfügung stellen könne. Auch der Verwendung von Standbildern aus dem Film
wurde nicht zugestimmt. Wer die Villa also im Film sehen möchte, der muss
ihn dann wohl ausleihen. Ich empfehle dafür die Firma verleihshop.de. Die Kosten liegen bei 3,50 Euro für 7 Tage
Leihe - Neukunden bekommen den Versand von 1,90 Euro
geschenkt. Kaufen könnt ihr den Film als Blu-ray auch bei Amazon (Links zum Leihen und Kaufen unterm Blog).
Wie weiter oben schon erwähnt, ist es mir auch nicht gelungen, den
Eigentümer der Villa ausfindig zu machen. Und somit auch nicht den Grund,
weshalb dieses Gebäude ein Lost Place ist. Zu vermuten ist aber, dass das
Bauwerk einfach zu nah am Meer steht. Es scheint direkt im
Küstenschutzbereich gebaut worden zu sein. Ob der Bau damals mit oder ohne
Genehmigung erfolgte, kann ich nicht sagen. Aber es gibt in Spanien
zahlreiche Bauten, die ohne Genehmigung zu nah ans Meer gesetzt wurden. Und
da greift man auch hart durch. Solche Bauwerke dürfen meist nicht mehr
weiterverkauft oder müssen gar abgerissen werden.
In Spanien fällt die erste Meerlinie unter das Küstenschutzgesetz von 1988.
Und dieses Gesetz kennt keinen Privatbesitz, sondern soll vielmehr die
Zugänglichmachung für die Allgemeinheit gewährleisten. Das dahinter liegende
Küstenschutzgebiet kann zwar Privatgrund sein, aber es sind eben für dieses
Schutzgebiet Auflagen vorhanden. Bestehende Gebäude dürften lediglich
saniert, aber nicht erweitert werden. Ob das Bauwerk nun eben aus Gründen
des Küstenschutzes keine Nutzung oder gar keinen Eigentümer mehr hat, ist
mir nicht bekannt.
Auf jeden Fall ist die alte Villa Tarragona ein interessanter Ort an der Nordküste Mallorcas. Wer einen schönen Foto-Spot sucht, ist hier genau richtig. Denn allein durch die Rundbögen zur Meerseite hin ergeben sich wirklich tolle Fotomotive - egal ob mit oder Mensch im Bild.
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