Gelegen ist der Ort unweit der ligurischen Küste im Hinterland - etwa 10 km von San Remo und 25 km von Imperia entfernt.
Als am 23. Februar 1887 - damals ein Aschermittwoch - um 6.21 Uhr die Erde mit einer Stärke von 6,5 bebte, kamen 2000 Menschen ums Leben. Das Dorf wurde weitgehend zerstört. Die Überlebenden des Erdbebens lebten noch einige Zeit in Hütten vorm Ort und gaben ihn schließlich im Jahr 1894 auf. Bussana Vecchia stand von nun an um die 50 Jahre leer.
Erst nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Ruinen wieder besiedelt - diesmal von italienischen Wanderarbeitern. Allerdings dauerte diese Besiedlung nur wenige Jahren. Die Behörden räumten die illegale Besetzung der Häuser und zerstörten diese noch mehr, um sie unbewohnbar zu machen.
Anfang der 1960er Jahre gründete dann der Künstler Mario Giani hier eine internationale Künstlerkolonie und so kamen währen der Hippie-Zeit Kunstschaffende aus aller Welt nach Bussana Vecchia. Häuser wurden instand gesetzt, eine Wasserversorgung errichtet und so ist der Ort bis heute wieder besiedelt. Auch wenn 1969 die Behörden eine erneute Räumung anordneten, so wurde diese bis heute auf Grund von Widerständen nie durchgeführt.
Bei meinem Besuch im Sommer 2023 war immer noch deutlich zu erkennen, dass der Ort von einem Erdbeben heimgesucht wurde und nur sporadisch Häuser restauriert sind. Die kleine Stadt ähnelt vielen typischen italienischen Orten mit engen Gassen, die sich den Berg hinauf und herunter schlängeln. In den engsten Ecken parken Ape und es gibt Künstlerateliers an jeder Ecke.
Auch ein kleines Restaurant hatte geöffnet, wo wir uns einen Snack und eine Erfrischung gönnten.
Fazit: Ein Besuch in Bussana Vecchia ist schon ein besonderer Ausflug. Zum einen erkennt man die Kraft der Zerstörung eines Erdbebens, zum anderen die Ruhe und das entschleunigte Leben der Kunstschaffenden. Der Ort lädt zum Schlendern durch die alten Gassen und zum Verweilen beim Betrachten der Ruinen ein. Schön und gespenstisch zugleich.
Kommt mit auf einen Rundgang im Video - das Bussana Vecchia von heute mit vielen Ansichten von damals:
Der Ort ist übrigens eine Sackgasse und ich empfehle, das Auto wirklich am Ortseingang stehen zu lassen - ihr wollt da nicht wenden müssen!
Parken: am Ortseingang - GoogleMaps
Gastronomie: vorhanden
Toiletten: in der Gastronomie
Barrierefreiheit: eher nein (Kopfsteinpflaster, bergige Landschaft)
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