14. Februar 2024

Nach Erdbeben mit neuem Leben - Bussana Vecchia in Italien

 

Die Ortschaft Bussana Vecchia in der Provinz Imperia in Ligurien/Italien ist mittelalterlichen Ursprungs und wurde im Jahr 1887 durch ein Erdbeben zerstört. Trotz dass die Einwohner den Ort damals verließen, ist er seit den 1960er Jahren wieder bewohnt - wohl aber nicht ganz legal.





Vermutlich zu römischen Zeiten wurde der Ort unter dem Namen Armedina gegründet. Später wurde die Siedlung zur besseren Verteidigung an den Berg verlegt und im 12. Jahrhundert hier auch eine Burg erbaut.

Gelegen ist der Ort unweit der ligurischen Küste im Hinterland - etwa 10 km von San Remo und 25 km von Imperia entfernt.

Als am 23. Februar 1887 - damals ein Aschermittwoch - um 6.21 Uhr die Erde mit einer Stärke von 6,5 bebte, kamen 2000 Menschen ums Leben. Das Dorf wurde weitgehend zerstört. Die Überlebenden des Erdbebens lebten noch einige Zeit in Hütten vorm Ort und gaben ihn schließlich im Jahr 1894 auf. Bussana Vecchia stand von nun an um die 50 Jahre leer.

Erst nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Ruinen wieder besiedelt - diesmal von italienischen Wanderarbeitern. Allerdings dauerte diese Besiedlung nur wenige Jahren. Die Behörden räumten die illegale Besetzung der Häuser und zerstörten diese noch mehr, um sie unbewohnbar zu machen.

Anfang der 1960er Jahre gründete dann der Künstler Mario Giani hier eine internationale Künstlerkolonie und so kamen währen der Hippie-Zeit Kunstschaffende aus aller Welt nach Bussana Vecchia. Häuser wurden instand gesetzt, eine Wasserversorgung errichtet und so ist der Ort bis heute wieder besiedelt. Auch wenn 1969 die Behörden eine erneute Räumung anordneten, so wurde diese bis heute auf Grund von Widerständen nie durchgeführt.

Bei meinem Besuch im Sommer 2023 war immer noch deutlich zu erkennen, dass der Ort von einem Erdbeben heimgesucht wurde und nur sporadisch Häuser restauriert sind. Die kleine Stadt ähnelt vielen typischen italienischen Orten mit engen Gassen, die sich den Berg hinauf und herunter schlängeln. In den engsten Ecken parken Ape und es gibt Künstlerateliers an jeder Ecke.

Auch ein kleines Restaurant hatte geöffnet, wo wir uns einen Snack und eine Erfrischung gönnten.



Fazit: Ein Besuch in Bussana Vecchia ist schon ein besonderer Ausflug. Zum einen erkennt man die Kraft der Zerstörung eines Erdbebens, zum anderen die Ruhe und das entschleunigte Leben der Kunstschaffenden. Der Ort lädt zum Schlendern durch die alten Gassen und zum Verweilen beim Betrachten der Ruinen ein. Schön und gespenstisch zugleich.

Kommt mit auf einen Rundgang im Video - das Bussana Vecchia von heute mit vielen Ansichten von damals:


Der Ort ist übrigens eine Sackgasse und ich empfehle, das Auto wirklich am Ortseingang stehen zu lassen - ihr wollt da nicht wenden müssen!

Parken: am Ortseingang - GoogleMaps

Gastronomie: vorhanden

Toiletten: in der Gastronomie

Barrierefreiheit: eher nein (Kopfsteinpflaster, bergige Landschaft)



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Die Software von Blogger tut sich manchmal etwas schwer mit dem Veröffentlichen (vom Handy oder Inkognito). Wenn es Euch nicht gelingt, gern Kommentar per Mail an hugolienchen@gmx.de - ich pack ihn dann rein.

Reisewünsche?

Booking.com